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Reibungszahl in geschmierten Gleit-/Wälzkontakten    - Seite 4 -

EINFLUSSGRÖßEN AUF DAS REIBUNGSVERHALTEN

Die im elastohydrodynamischen Gleit/Wälzkontakt übertragene Reibkraft ist bei realen Oberflächen von folgenden Einflußgrößen abhängig:

  • Summengeschwindigkeit vΣ oder alternativ Umfangsgeschwindigkeit v1.
  • Gleitgeschwindigkeit vg oder alternativ Schlupf s. Für die zwei unabhängigen Geschwindigkeitsvariablen kann jede beliebige Linearkombination von v1 und v2 gewählt werden. Hier ist gewählt v1 und s.
  • Schräglaufwinkel β, für den Fall, daß die Richtungen von v1 und v2 nicht parallel sind.
  • Bohrgeschwindigkeit ω, Relativwinkelgeschwindigkeit um die Kontaktflächennormale.
  • Normalkraft FN, in Kombination mit der Makrogeometrie und dem Ersatzelastizitätsmodul E´ der Grundwerkstoffe kann auch die Hertzsche Pressung pH oder daraus abgeleitet die mittlere Hertzsche Pressung pm als Variable gewählt werden.
  • Makrogeometrie, gegeben durch die beiden Ersatzkrümmungsradien r1 und r2 in und quer zur Richtung der Umfangsgeschwindigkeit. In Kombination mit dem Ersatzelastizitätsmodul E´ kann auch die Form und die Größe der Hertzschen Abplattungsfläche gewählt werden.
  • Ersatzelastizitätsmodul E´ der beiden Grundwerkstoffe.
  • Mikrogeometrie, Gestaltabweichungen ab dritter Ordnung nach DIN 4760.
  • Schmier- bzw. Traktionsstoff, gekennzeichnet durch seine Molekularstruktur.
  • Enthalpie des Schmier- bzw. Traktionsstoffes, beeinflußt durch die Einspritztemperatur δE, Massentemperatur δM und die thermischen Konstanten (Leitung, Speicherung) von Schmier- und Grundwerkstoff.
Zwischen den meisten Einflußparametern bestehen untereinander Abhängigkeiten. Als Beispiel sei hier nur der Energieinhalt des Schmierstoffes im Kontakt aufgeführt, der von δE, v1, s, FN, Kontaktform und damit implizit von der im Fluid übertragenen Reibkraft abhängt. Der Zusammenhang zwischen den einzelnen Einflußgrößen kann nicht angegeben werden, Tendenzen sind jedoch bekannt.

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